Andreaskreuz Bauanleitung
Wer schon einmal auf einschlägigen Seiten nach einem Andreaskreuz gesucht hat war sicher über die Preise begeistert. Jetzt kommen wir wieder zur beliebten Aussage: Baumärkte sind des SM'lers Paradies, der Entschluß war schnell gefaßt, selber machen. Die Gesamtkosten, max 25 Euro.
Werkzeuge:
Eine Säge, Schleifpapier, Bohrmaschine, Eisensäge.
4 gehobelte Bretter, Länge ca 2,50 Breite von 10 - 30cm, je nachdem wie wuchtig das Andreaskreuz werden soll. Die Stärke der Bretter 19 - 24 mm. (ergibt dann 38-48mm Stärke) 1 Schloßschraube mit Beilagscheibe und Mutter, Länge der Schraube abhängig von der Dicke der Bretter. (2 x Dicke der Bretter plus Beilagscheibe und die Mutter sollte ja auch noch passen) Achtet darauf das die Bretter in etwa gerade sind, spart nachher viel Arbeit.
Wer das Andreaskreuz nicht permanent montieren kann sollte zur leichteren Ausführung greifen, an das Gewicht und das Handling denken.
Zur Befestigung:zwei Messingdübel, eine Gewindestande, zwei Beilagscheiben und zwei Flügelmuttern. (M8 reicht, wer in Holz verankern kann kommt auch mit M6 aus)
von den 4 Brettern jeweils ein Stück von 10 cm abschneiden und aufheben.
Zwei der Bretter wie in der Abbildung gezeigt übereinanderlegen. Den Winkel so festlegen das er gefällt und Sub auch bequem steht, schließlich ist das ja ein persönliches Andreaskreuz.
Jetzt fixieren wir diesen Winkel, am besten mit vier Schnellbauschrauben. (Siehe Markierungen im Kreuzungspunkt der Bretter). Was wir jetzt brauchen ist eine Schablone um den Winkel festzustellen. (Wer über eine Winkelschmiege verfügt, schön). Nehmt eine Zeitungsseite, eignet sich wirklich gut.
An der Längsseite (A) anlegen und eine Ecke so umfalten daß sie genau am Kreuzungswinkel der beiden Bretter anliegt. Hier bitte sorgfältig arbeiten, es entsteht eine Schablone mit dem richtigen Winkel. Mit dieser Schablone die beiden restlichen Bretter (3 und 4) in der Mitte anzeichnen und in diesem Winkel trennen.
Die dadurch entstehenden 4 Teile von vorne, bzw. von hinten auf die überkreuzen Bretter leimen. (Holzleim, Baumarkt) Ich habe die aufgeleimten Teile von hinten mittels Schnellbauschrauben fixiert, das erspart die nötigen Klemmen beim verleimen. Nach trocknen des Leimes, (über Nacht liegen lassen) in die Mitte des Kreuzes, ein Loch für die Schlossschraube bohren. Anschließend die ganz am Anfang zur Fixierung einschraubten Schrauben entfernen. Die beiden Teile lassen sich nun auseinandernehmen.
Jetzt haben wir zwei Teile, mit den entsprechenden Aussparungen in der Mitte. Den Überstand der aufgeleimten Bretter entfernen, die Kanten entsprechend schleifen. Wohl dem, der über Bandschleifer oder ähnliches verfügt. Wenn sauber gearbeitet wird, ist anschließend kaum zu erkennen, daß hier keine Balken, sondern zwei verleimte Bretter verwendet wurden.
Diese beiden Teile können leicht zusammengefügt und mit der Schloßschraube in der Mitte arretiert werden, Kreuz fertig. Auseinandergenommen bleiben zwei Balken die man sicherlich irgendwie verstauen kann.
Jetzt haben wir noch das Problem der Schloßschraube die ja hinten übersteht, damit eine direkte Befestigung an einer Wand verhindert. Gut ausgestattete Bastler können hier eine große Bohrung anbringen um Beilagscheibe und Mutter zu versenken, für die Anderen.
Erinnern wir uns, wir haben 10 cm abgeschnitten. Aus diesen Teilen fertigen wir Abstandshalter für jede Ecke des Kreuzes, schaffen damit Abstand zur Wand. Anschrauben verleimen, fertig.
Wie nun das Holz behandelt wird, gebeizt, lackiert, mit Leder überzogen usw. bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen.
Schön wenn das Andreaskreuz permanent befestigt werden kann, aber wenn nein? Im Bereich Dübel gibt es heute die tollsten Dinge. Man nehme zwei Messingdübel mit Maschinengewinde, dazu eine passende Gewindestange und Flügelmuttern.
Wir bohren in die oberen Ecken des Kreuzes Löcher mit passendem Durchmesser.(Etwas größer damit die Gewindestange leicht durchgeht). Das Kreuz an die gewünschte Stelle an der Wand stellen und durch diese Löcher die Bohrungen für die Messingdübel in der Wand anbringen. (bei Nichtgebrauch kann man diese Dübel mit kleinen Plastikkappen abdecken. Aus dem Möbelbereich, da werden sie verwendet um Verschraubungen von Schrankwänden zu überdecken)
Von der Gewindestange zwei Stücke mit passender Länge abschneiden.
(Tipp: Wenn man die Flügelmutter vorher aufschraubt, dann erst abschneidet und die Mutter dann herunterdreht wird das Gewinde an der Schnittstelle wieder einwandfrei)
In jeweils ein Ende der abgeschnittenen Teile mit einer Eisensäge einen Schlitz schneiden, damit ist es möglich die Teile mit einem Schraubenzieher festzuziehen. (Länge=Länge des Dübels + Dicke des Kreuzes + Flügelmutter.) Diese Stücke nun in die Messingdübel schrauben und festziehen. Auf die herausragenden Teile nun das Kreuz aufsetzen, mit Beilagscheibe und Flügelschrauben fixieren. Wenn das Kreuz auf dem Boden aufsteht entsteht an den Flügelschrauben kaum Belastung, das hält bombenfest.
Was fehlt jetzt noch, richtig. Haken, Ösen zur Befestigung von Ketten, Seilen usw. Verzierungen bleiben dem geneigten Bastler gern selbst überlassen.
Aussehen kann es dann so, einmal das Andreaskreuz aufgebaut, zum Anderen die Aufnahme der Verbindung. Zusätzliche Arbeiten, eventuell Leder usw. wer es mag und kann.
Man lasse sich nicht von der Abbildung täuschen, das gezeigte Andreaskreuz wirkt sehr schlank, vor allem weil es hoch ist (2,25 m). Die breiteste Stelle am Boden ist 125cm.
Neunschwänzige Riemenpeitsche
.... heißt zwar so, aber neun?
Peitschen gibt es so viele, zu Preisen die eines gemeinsam haben, den sogenannten *Perversenzuschlag*, die Qualität die man für diese Preise dann erhält läßt meist zu wünschen übrig.. Dabei wäre ja gar nicht so viel dabei, die Grundmaterialien sind relativ günstig zu bekommen, wer eine *handwerkliche* Hand hat denkt hier schon mal nach.
Was also liegt näher als eine Riemenpeitsche selber zu bauen.
Die Gesamtkosten können auch beim Selbstbau schwanken, eine Frage der eigenen Ansprüche.
Ob mir mein Werk gelungen ist? Sicherlich gibt es andere Geschmäcker, mir gefällt sie, liegt gut in der Hand und Subbies Auge strahlt, was will man also mehr.
Die fertige Peitsche. (Gesamt 75cm, Länge der sichtbaren Riemen 47cm)
Material
Lederriemen, die gibt es in verschiedensten Längen zu kaufen. (www.lederhaus.de - informative Seite und vor allem, man kann da auch Bestellen. Nein mit der Firma habe ich nichts zu tun.)
Einen Griff, Baumärkte sind ja so universell.
Eventuell Dinge um zu verzieren, dazu später mehr.
Die Peitsche
Wie ich das gemacht habe, welche Probleme es dabei gab und die Erkenntnisse daraus im folgenden.
Bei den Lederriemen habe ich mich für 2,5 x 2,5 mm entschieden. Bei der Länge wollte ich 50cm haben, deshalb Riemen mit einer Länge von 150cm gekauft und jeweils in 3 Teile geschnitten. (ca 1,80 Euro bei Einzelbezug)
Über den Griff habe ich lange nachgedacht, irgendwie hat mir das was ich so gesehen habe alles nicht gefallen. Einfach mit Lederstreifen umwickelt mit einigen Nieten, mit Gummi, Latex überzogen oder Teile aus Metall. Letzlich fiel die Wahl auf Aluminium
Ein Aluminiumrohr mit einem Aussendurchmesser von 25mm war denn schnell gefunden im Baumarkt. (Länge 1m, nicht geschenkt, aber bezahlbar. Man könnte auch 2m Teile kaufen, aber wer will schon in Serie gehen damit)
Das hat mir lange Kopfzerbrechen bereitet, am Ende war es dann ganz einfach. Wie sich herausstellte, passte ein Wasserleitungsrohr genau in das Alurohr, die Eisensäge genommen und ein Stück von ca 3cm abgeschnitten. Dieses Stück Rohr fasste 16 Einzelriemen, (von wegen Neunschwänzige).
Also Riemen durchfädeln ca 2-3 cm überstehen lassen, etwas auffächern und in Holzleim tauchen, ein Kabelbinder gibt zusätzlichen halt. So war die die Planung.
Damit war die Befestigungsfrage fast gelöst, wie aber nun dieses 3cm Stück im Alurohr befestigen. Ich habe zwei Löcher durch Alu und dieses Metallstück gebohrt, in das Wasserleitungsrohrstück Gewinde geschnitten (M4).
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![]() Wie das Aussieht kann man auf dem Bild recht gut erkennen denke ich. |
Um den Knopf nun zu befestigen muß im inneren des Wasserleitungsrohres eine Schraube vorhanden sein. Die Länge ist von der Rohrlänge abhängig, von unten her eine Schraube mit passender Beilagscheibe, (damit sie nicht durchrutscht) befestigen. Schraube notfalls kürzen, auf das herausrageende Stück wird dann der Knauf geschraubt. Die Lösung, die ich gewählt habe ist aufwendiger. Erstens habe ich eine Gewindestange verwendet, (Baumarkt wo sonst) und zweitens im Rohr eine passende Bohrung, durch die dann ein Stück Alurohr führt. Dieses Querrohr dann durchbohrt, und darin die Gewindestange befestigt. Eine Frage des vorhandenen Werkzeuges.
Der für mich schwierigste Teil war einwandfrei das Nähen des Leders, mein erster Versuch den ich mit viel Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten begonnen habe. Wo bekommt man nun Leder her, es soll immer noch Schuster geben die dergleichen Vorrätig haben. Die Alternative, richtig das Lederhaus, dort bekommt man auch ganz Häute, die frage ob man denn mehr machen möchte. Das Zuschneiden des Lederstückes, schließlich soll es ja auch passen macht man am besten mit einem scharfen Teppichmesser und einem Stahllineal. (Aluwasserwage geht auch). Wichtig beim Nähen, die Löcher vorstechen, das erleichtert es doch sehr. Die Nadeln und das passende Garn habe ich ebenfalls vom Eingangs erwähnten Lederhaus.
Nach dem Nähen, die Befestigung für den Knauf und die Schnüre in das Alurohr einführen, durch die Löcher festschrauben. Ich habe dazu Edelstahl-Schrauben verwendet, mit Inbusschlüssel, wirkt für mich feiner als andere Köpfe.
Jetzt fehlt noch der vorder Abschluß. Tja, da war ich ratlos, bist ich auf die Idee gekommen bin diese Abschlußkappe aus einem Stück Alu zu drehen. Nun hat nicht jeder eine Drehbank, oder. Hier hift wieder mal der Baumarkt, wer sonst. Es gibt Verschlußkappen, in Messing, Verchromt usw. Hier sollte der eigenen Kreativität keine Grenze gesetzt sein. Die Verschlußkappe aufbohren, eben so das die Riemen auch sauber durchzuführen sind.
Hier noch zwei Detailaufnahmen
Das hier ist nun nicht unbedingt eine Anleitung um 1:1 nachzubauen, eher als Anregung für eigene Experimente gedacht.
Die Stücke aus dem Wasserrohr, die für die Innenbefestigung, geben dem Griff übrigens das passende Gewicht, mit den Längen kann man dabei spielen und damit den Schwerpunkt ausbalancieren.